Dachte sich vermutlich auch der Vatikan. Gemeint ist hier aber das von Pro7 so bezeichnete Wissensmagazin. Diese Betitelung allein ist schon der pure Hohn, noch schwerer wiegt allerdings, daß eine Boulevardsendung, die größtenteils einen adipösen Nahrungsverwerter auf Weltreise schickt, um nach XXL-Mahlzeiten Ausschau zu halten, nach einem so bekannten, berühmten und bewundernswerten Menschen benannt ist.
Aber der kann sich ja nicht mehr wehren und muß nun damit klarkommen, daß in seinem Namen Halbwahrheiten und viel, viel Werbung verbreitet werden. Ich hoffe nur, daß niemals das (von mir so bezeichnete) Big-Brother-Phänomen eintritt: Jugendliche, die man nach der Bezeichnung Big Brother fragt, denken, man hätte sich den Namen für die Sendung ausgedacht. Der Ursprung ist ihnen nicht (mehr) geläufig.
Besonders interessant fand ich die Galileo-Montagssendung. Da rollte ein Auto eine mysteriöse Straße bergauf! Oh mein Gott, womöglich Spuk? Außerirdische? Oder – wie Galileo (das Magazin) spekulierte – Magnetismus, vielleicht sogar ein Schwerkraftproblem?
Der ganze Beitrag wurde unendlich aufgebläht und absolut aberwitzig und effekthascherisch ausgeschmückt.
Als das „Rätsel“ endlich gelöst wurde (irreführende Kameraperspektive), ging es gleich weiter mit einem wesentlich interessanteren Thema. Schließlich ist die Bezeichnung „Wissensmagazin“ Programm und man ist ihr verpflichtet. Und so handelte der Beitrag vom richtigen Bescheißen bei Klassenarbeiten. Yeah, das ist unser Akademikernachwuchs. Der muß nur lernen, wie man richtig spickt und betrügt.
Ich finde das schlicht unverantwortlich.
Worum es wohl heute bei Galileo gehen wird? Das größte Würstchen der Welt? Welche Kaffeemaschine ist am besten? Der große Hellsehertest? Gibt es tatsächlich Außerirdische? Und sind Kobolde nur ein Mythos?