Das rockt


Hamburg, morgens gegen 8 Uhr. Ich sitze in der S-Bahn. Die Außentemperatur beträgt 7 Grad, die Sonne blinzelt durch die Wolken. Ich trage einen dicken Winterpulli, Schal und Mantel.
Es liegt allerdings kein Schnee und es regnet auch nicht. Für den echten Hamburger, die echte Hamburgerin bedeutet das: T-Shirt-Wetter! Und so verwundert es mich nicht (mehr), dass der junge Mann mir gegenüber kurzärmlig gewandet ist.  Offensichtlich ein Einheimischer.

In der Sitzbank neben mir unterhalten sich währenddessen zwei Jugendliche.

Die S-Bahn hält. Der junge Mann mir gegenüber steht auf um auszusteigen. Erst jetzt kann man sehen, dass er einen schicken weiten Rock trägt. Die weiblichen Fahrgäste seufzen schmachtend auf. Er sieht gut aus in seinem Rock.

Der Jugendliche #1 nickt mit dem Kopf in die Richtung des Berockten und spricht seinen Kumpanen an:

„Ey, Digga, haste den gesehen? Was der anhatte?“

Der Jugendliche #2 nickt grinsend:

„Voll krass ey. Im T-Shirt!“

Höllische News


Manchmal hat es tatsächlich etwas gutes, in der östlichsten Oberpfalz aufgewachsen zu sein. Winter mit bis zu minus 20 Grad waren die Regel, immer war es knirschend und klirrend kalt, Schnee und Eis prägten die Landschaft.

Ich bin zwar mittlerweile durch meinen Aufenthalt in der Hölle schlimm verweichlicht, aber irgendwie scheint es da ungeahnte Reserven in mir zu geben.

Ich bedaure nur, daß ich in meiner Kindheit nicht gelernt habe, mit 3 Stunden Schlaf auszukommen. Das würde mir jetzt ebenfalls bedeutend weiterhelfen. -.- Noch so eine Nacht und ich rolle mich hier im Büro auf dem Teppichboden zusammen, um zu schlummern.

Besonders ärgerlich ist allerdings, daß heute in der Hölle ein Feiertag ist. Und hier natürlich nicht. Wäh.