Stadt der Superlative


Selbstverständlich steht außer Frage, dass Hamburg die wunderschönste, großartigste und bedeutendste Stadt des Universums ist. Als zugereiste, minderwertige Neu-Hamburgerin käme mir niemals in den Sinn, daran zu zweifeln.

Und so verwundert es nicht, dass sämtliche bedeutende Erfindungen, also das Rad, die Uhr, der Buchdruck, Penicillin, die Relativitätstheorie, Tampons, elektrisches Licht usw. hier erfunden oder erdacht wurden. Und wenn nicht in Hamburg, dann ganz sicher von einem Hamburger in der Diaspora oder wenigstens von einem Nicht-Hamburger mit Hamburger Wurzeln, Hamburger Verwandtschaft oder zumindest einem Bekannten in Hamburg!

Hamburg ist außerdem die Stadt der Superlative! Hamburg hat den größten Hafen (wer interessiert sich schon für Duisburg), sowieso aber den schönsten und natürlich den bedeutsamsten! Hamburg ist die grünste Großstadt und wird von den meisten Millionären bewohnt.

Wenn mein Liebster einen Satz mit „Weißt Du, wo die/der größte (beste, wichtigste) … steht/lebt/geboren ist?“, dann ist mir die Antwort schon klar! Auf solche Fragen gibt es ja nur EINE Antwort… (und schließlich will ich nicht den Rest meines Lebens auf Sex verzichten, nur weil ich so minderwertige Städte wie Paris, Rom oder London ins Gespräch gebracht habe!)

In Hamburg gibt es auch alles! Sogar Brezen und Weißwürste. Und BERGE! Wikipedia widmet den „Hamburger Bergen“ sogar einen eigenen Artikel. Dort heißen sie übrigens ganz dreist und natürlich grundfalsch „Erhebungen“.  Pffft, Erhebungen… Kein Mensch spricht hier von Erhebungendorf oder vom Wildpark Schwarze Erhebungen! Vergessen Sie die Alpen, besuchen Sie die schöne Hamburger Bergwelt!

Nur eines, das hat Hamburg nicht. Und alle Hamburger müssen nun ganz stark sein:

Es gibt in dieser riesengroßen Stadt nicht einen einzigen vernünftigen Busfahrer!!! Die fahren alle wie Honk im Vollsuff!! Bremsen unkontrolliert, dass es einen durch den Bus schleudert, fahren ruckartig an, halten lange bevor eine Ampel auch nur den Hauch von Orange andeutet. Selbstverständlich mit beherztem Tritt auf die Pedale.

Ich würde sogar behaupten, Hamburg hat die schlechtesten Busfahrer der Welt! Wenn das nicht schon wieder ein Superlativ wäre…

Endlich: Globale Verdunkelung sorgt für angenehme Lichtverhältnisse


Es ist ein bißchen beängstigend, wenn man aufwacht und die Uhr zeigt 14:50. Ich bin ja prinzipiell kein Frühaufsteher, aber vor 12 krieche ich dann doch meist aus den Federn. Sonst plagt mich das schlechte Gewissen, weil ich einen Tag in Gesundheit und Wohlbefinden vergeudet habe. (Und wer weiß, wieviele da noch kommen.)

Ich schlage also die Augen auf, blicke auf die Uhr und zische einen Fluch durch die zusammengebissenen Zähne. Ich blinzle und habe plötzlich das Gefühl, daß etwas nicht so ist, wie es sich gehört. Es ist irgendwie so… dunkel? Hab ich etwas verpasst? Totale Sonnenfinsternis? Ist uns der Himmel auf den Kopf gefallen? Schwebt das Independence Day-Raumschiff direkt über unserer Wohnung? Oder ist es nun endlich so weit und die globale Verdunkelung zeigt ihre Auswirkungen?

Drei Wimpernschläge überdenke ich die Lage. Dann schließe ich einfach wieder die Augen und schlafe ein. Im Prinzip ja auch das Beste, was man im Fall einer globalen Katastrophe tun kann.

Aufgestanden bin ich übrigens eben um 17:50. Ein Glück, daß dienstags wieder Uri Geller im TV gesendet wird…