Ich kapier‘ den Witz nicht


Vielleicht kann ihn mir ja ein Hamburger erklären. Sofern das ein Witz/Wortspiel sein soll.

Also, die Sache ist so: Jeden Arbeitstag fahre ich auf dem Nachhauseweg mit der S-Bahn auch die Station Wilhelmsburg an. Schräg gegenüber befindet sich eine Betonbrücke, auf die ein kreativer Kopf folgendes gesprüht hat:

WILHAMFBURG

Unbedarft wie ich als bayrisches Landei nun einmal bin, dachte ich, da wollte jemand womöglich die Leidenschaft eines Stadtteils zu bestimmten Rauchwaren verbal darstellen. Nun ja. Immerhin gelang es dem unbekannten Künstler, eine latente Orthographieschwäche liebevoll vorzuführen. Vielleicht ist es aber auch eine kritische künstlerische Auseinandersetzung mit der Verführung durch Drogen und ihre Folgen. Oder es wurden Riesenschablonen verwendet und – scheiße – das N vergessen. Joah, nimmt man halt ein M, hört sich fast richtig an.

Nun möchte ich allerdings als Nicht-Hamburgerin nicht in irgendein Fettnäpfchen treten und den/das hier womöglich wohlbekannte und geliebte HAMF ableugnen. Wir hatten ja schon die Hamburger Tee-Plantagen. Kann ja sein, daß Wilhelmsburg für seine Hamf-Plantagen berühmt ist?

Vielleicht mag mir eine(r) das erklären…

Verbrauchter Ersatzhändler


Groß- und Kleinschreibung, Bindestrich, Getrennt- oder Zusammenschreiben, menno, das ist doch alles kompliziert wie Sau. Wer hat da noch den Durchblick…

Schreiben wir doch einfach so, wie es uns gefällt. Und dann drucken wir lustige Texte auf große Tafeln und hängen sie in der S-Bahnstation an die Wand:

Fordgebrauchtteile
Ihr freundlicher Ersatz- und Gebrauchte Fordteile-Händler
Ankauf von gebrauchten Ford, Unfallwagen und Totalschäden

Supi, ich habe tatsächlich einen Totalschaden. Verkauf ich den mal…

Dem Satz seine Grammatik


Einfach eine schöne Stilblüte:

Germaine Dupri (36) (Janet ihr Lover) hat in seinem Blog nun bekannt gegeben das die Gerüchte um Janet ihre Schwangerschaft erfunden sind.
Quelle

Ernst, Absicht, Sadismus? Das weiß wohl nur der Autor. 😉

GM, HDGDL, LG.


Den HDL-Song kennt mittlerweile die gesamte Blogosphäre. Ich poste das Video daher nicht. Für die, die ihn noch nicht gehört haben, hier der Link.

Früher stand an den Telefonzellen „Fasse Dich kurz!“. Was heutzutage werbetechnisch eher kontraproduktiv klingt, hatte damals den Hintergrund, vielen Menschen das Telefonieren zu ermöglichen. Hausanschlüsse waren die Ausnahme, öffentliche Telefonzellen die Regel. Es bildeten sich Schlangen vor den kleinen gelben Häuschen. Lange zu quasseln war daher einfach tabu.

Auf die Idee kamen ohnehin nur die Wenigsten, schließlich kostete das Telefonieren viel Geld.

Irgendwann, von den eckigen Telefonbuden über die knubbelig runden und schließlich magentafarbenen bis hin zu den nackten, lediglich überdachten Phone Stations, gab es dann den Trend, Telefone klein, handlich und tragbar zu machen. Weil mitführbares Telefon oder Mobiltelefon doof, unmodern und so deutsch klang, nannte man die Dinger Handys.

Und mit den Handys kamen die SMS. SMS ist nichts anderes als die „Fasse Dich kurz!“-Version der Neuzeit. Anfangs waren SMS auch noch eine teure Angelegenheit und dann noch die nervige Tipperei mit lediglich 10 Tasten – zu viel Aufwand für eine faule Spezies wie den Menschen.
Um Geld, Platz und Kalorien zu sparen ließ man sich nun allerlei Abkürzungen einfallen. Und so wurde aus dem Satz, über den die schönsten, ausschweifendsten Verse und ganze Bücherbände geschrieben wurden, ein schlichtes und schnödes HDL.

Wie das so ist mit der Sprachentwicklung – was täglich gebraucht und verwendet wird, das findet Eingang in die Sprache und wird zur Gewohnheit.

Und so kam es, daß mein Schwager eines Morgens nach dem Aufwachen einen kleinen handgeschriebenen Zettel neben dem Bett fand, auf dem folgendes stand:

GM,
bin in Uni.
LG, xxx.

Mein Schwager, kein Einheimischer, kein Deutscher, aber der Sprache doch mächtig, rätselte nun, was die kryptischen Buchstaben zu bedeuten hatten.

Schließlich, nach langem Grübeln, kam er darauf:

Wie konnte er nur so blind sein! Dabei war doch völlig klar, was GM bedeuten musste! GM, das konnte nur für geliebter Mann stehen! Und LG, völlig klar, hieß nichts anderes als lebe gut.

Abkürzungen liegen übrigens der Familie meiner Schwester. Der dreijährige Sohn schrieb kürzlich mit Magneten folgendes auf die Kühlschranktür:

KE4.

Damit ist wohl alles gesagt. 🙂

Simple Sprachrevolution


Die Sprachevolution schreitet voran. Haben wir schon das Dativ-E verloren (wie sag ich’s dem KindE) und den Genitiv sterben lassen (das Haus vom Vater oder gar dem Vater sein Haus), werden jetzt auch Akkusativ-Endungen verschliffen. „Magst Du mein Hamster sehen?“ Man könnte doch eigentlich gleich auf alles verzichten und Wörter in ihrer schönsten Reinform verwenden:

Sprachrevolution schreiten voran. Verloren Dativ-E und lassen sterben Genitiv, verschleifen jetzt auch Akkusativ-Endung.Können verzichten auf alles!