Schweinerei


Vielleicht erinnert sich der eine oder andere noch an eine letztes Jahr grassierende Krankheit. Die Medien tauften sie fantasievoll Schweinegrippe und zeigten auch sonst viel Kreativität im Umgang mit der vermeintlichen Pandemie. Mittlerweile ist der Hype abgeflaut, es gibt interessantere Themen, z.B. Dieter Bohlens neueste fäkalfixierte Beurteilungen diverser DSDS-Kandidaten.

Was bleibt, ist die Erinnerung an ein mediales, pharmazeutisches und politisches Desaster:

  • Die WHO änderte die Voraussetzungen für eine Pandemie:

    SPIEGEL: Hat die WHO verfrüht eine Pandemie ausgerufen?
    Jefferson: Finden Sie es nicht bemerkenswert, dass die WHO dafür eigens ihre Pandemie-Definition geändert hat? Das Kriterium, dass es sich dabei um eine Krankheit mit hoher Sterblichkeit handeln muss, wurde einfach gestrichen. Erst dadurch wurde aus der Schweinegrippe eine Pandemie. (Quelle)

  • Der Impfstoff konnte nicht ausreichend getestet werden:

    Erste auswertbare Ergebnisse erwartet Frank von Sonnenburg, Koordinator der Studie in Deutschland, nach 43 Tagen. Mitte September könnten damit schon wesentliche Voraussetzungen für das Zulassungsverfahren gegeben sein. „Vielleicht kann man dann schon Mitte Oktober damit impfen“, sagte von Sonnenburg. (Quelle)

    „Was wir hier erleben, ist ein Großversuch an der deutschen Bevölkerung“, warnt Becker-Brüser im SPIEGEL. Die Sicherheitstests der Musterimpfstoffe seien nicht besonders umfangreich. Lediglich häufige Nebenwirkungen, die mindestens bei einem von 100 Geimpften auftreten, sollten in diesen Checks erkannt werden.(Quelle)

  • Der in Deutschland für die Bevölkerung zur Verfügung gestellte Impfstoff ist qualitativ minderwertig und verursacht zahlreiche Nebenwirkungen. An die „Eliten“ wird dagegen ein besser verträglicher verteilt:

    Aus welchen Gründen der eine Impfstoff so und der andere so bestellt worden sei, entziehe sich seiner Kenntnis, sagte Innenminister Wolfgang Schäuble (CDU) im Bayerischen Rundfunk (BR). „Aber die Darstellung, dass hier eine Privilegierung von politischen Verantwortungsträgern vorgesehen sei, das ist nun wirklich jenseits jeder Realität.“ (Quelle)

  • Der Impfstoffhersteller hat sich vertraglich abgesichert, nicht für Folgeschäden der Schweinegrippeimpfung haftbar gemacht werden zu können:

    Rechtsanwalt Dr. Gerhard Nitz erklärt, was die Haftungsregelungen in dem Vertrag bedeuten. „GSK haftet nur für Risiken, die bis zum Zulassungsverfahren bekannt geworden sind.“ Für Risiken oder Schäden, die erst danach auftreten und demnach nicht im Zulassungsverfahren niedergelegt werden, haftet dagegen GSK nicht. Die Länder müssen das Unternehmen in diesen Fällen von der Haftung freistellen. (Quelle)

  • Die Relation Erkrankte – Todesfälle ist gering, wird aber in den Medien aufgebauscht, so dass der Bürger das Gefühl nicht loswird, mit einem Bein im Grab zu stehen

    Im Schnitt sterben in Deutschland pro Jahr bis zu 20.000 Menschen an der „normalen“ jährlichen Grippe. An der Schweinegrippe sind nur wenige verstorben. Wenn man das ins Verhältnis setzt, ist es wirklich unverständlich, warum jetzt eine so große Aufregung herrscht. (Krüger im Tagesschauinterview)

  • 85% der Todesopfer litten an Vorerkrankungen. (Die Darstellung in den Medien ließ einen das Gegenteil vermuten.)

    Seit Ausbruch der Schweinegrippe gab es in Deutschland 190.000 Infizierte und 86 Todesfälle. Von diesen Todesfällen hätten ungefähr 85 Prozent Vorerkrankungen gehabt. (Hacker, RKI)

  • Ärzte müssen ein bestimmtes Impfstoffkontingent (10 Dosen) an einem Tag aufbrauchen, da der Stoff ansonsten seine Wirksamkeit verlieren. Werden die Impfdosen nicht aufgebraucht, bleibt der Arzt auf den Kosten sitzen. Welcher Arzt hätte da schon von der Impfung abgeraten?

    Auch wegen dieser Problematik der Zehner-Dosen ruft das Gesundheitsministerium bereits Gesunde auf, sich impfen zu lassen – weil sonst auch die chronisch Kranken zu lange Wartezeiten haben könnten, ehe sich zehn Patienten finden.( FR-online)

  • Geimpft wurde und wird, um Impfstofffabriken am Leben zu erhalten. Der Sinn einer Impfung ist somit nicht der Schutz gegen eine gegenwärtige Krankheit, sondern die Anwartschaft auf den Schutz vor einer zukünftigen:

    Das heißt, man fordert Menschen auf, sich gegen Grippe impfen zu lassen, damit es bei einer Pandemie genügend Impfstofffabriken gibt? Ja, um einen Beitrag zu liefern, dass die Kapazitäten vorhanden sind. Deutschland hat die saisonale Grippeimpfung auch gefördert, um den Pandemiefall vorzubereiten. (Löwer in taz)

  • Die Schweinegrippe befiel insbesondere Journalisten div. Medien. (Für manche war die Angst vor H1N1 allerdings noch nicht groß genug.)