Atomalitys Klosettpapier – Kerner kauft es auch!


Nehmen wir einmal an, ich produziere und vertreibe Toilettenpapier: Atomalitys Klosettpapier.

Mein Klopapier ist einlagig, kein bißchen reissfest, es schmirgelt ziemlich und empfindliche Personen bekommen bei Benutzung eitrigen Ausschlag an empfindlichen Stellen. Aber mein Preis ist einfach so unschlagbar günstig und mein Klopapier gibt es auch überall zu kaufen. Außerdem schmücke ich die Plastikverpackung mit Tittenbildern.

Mein Toilettenpapier ist das in der Bundesrepublik am häufigsten gekaufte. Damit das so bleibt, mache ich regelmäßig Werbung dafür. Mein neuester Marketing-Coup ist es, Prominente erzählen zu lassen, was sie von meinem Produkt halten. Die einen sagen, es sei schlimmster Müll, aber die Papprolle taugt als Stiftehalter. Die anderen bescheinigen der Folienverpackung Tauglichkeit als Wichsvorlage. Wieder andere behaupten, mein Klosettpapier nur deshalb zu kaufen, weil es eben ALLE kaufen.

Zeige ich mich nun als selbstironischer Unternehmer, setze ich mich ab, weil ich keine Produktlügen erzähle oder lache ich mir ins Fäustchen, weil meine Kunden einfach so doof sind, zu kapieren, welchen Dreck ich ihnen da anbiete?

Hier die Marketingkampagne im Überblick.

Die M&Ms des Bloggens


Kürzlich las ich in einem Blogartikel von den drei bösen Ms des Bloggen. Löchrig, wie mein altersschwaches Hirn ist, konnte ich mir trotz Tautogramm natürlich nur zwei merken. Und selbstverständlich verschwand auch der entsprechende Artikel im Nirwana und ließ sich selbst mit ausgefeilten Suchanfragen („böse Ms Bloggen“) bei Google nicht mehr finden.

Nun, die zwei NoGos, die sich in meinem Bewußtsein festgehakt haben, lauten: Es ist schlecht, als Blogger zu moralisieren und zu meckern. Vermutlich blieben diese Ms hängen, weil ich mich sogleich ertappt gefühlt habe. Denn ich tue ja beides. Sogar in diesem Artikel.

Ich finde nämlich, es widerspricht dem Medium, Erfolgsregeln dafür aufzustellen. Das kann man natürlich anders sehen. Z.B. wenn man aus der Motivation heraus schreibt, mit einem Blog Geld zu verdienen. Dann sind Regeln vermutlich eine Notwendigkeit. Das ist nichts verwerfliches, solange man sie für sich selbst aufstellt und nicht so engstirnig wird, nur noch von dieser Voraussetzung auszugehen.

Aber was könnte wohl das dritte M gewesen sein? Es will und will mir nicht mehr einfallen. Vielleicht Mitteilen, Meinung sagen, Morgens bloggen, Mini-Beiträge verfassen, Mutti beldeidigen oder Minuskeln verwenden?

Keine Ahnung. Aber schon wichtig. Am Ende schreibt man sonst just another WordPress Blog. Und das wäre selbstverständlich fatal. Das brächte dann auch nichts bei Ebay.