Ich glaube ja, daß das neumodische Kinderwerfen aus öffentlichen Verkehrsmitteln vom ultimativ Bösen gesponsert wird. Also von Jamba.
Im jüngsten Fall flog ein 11-jähriger aus einem Bus, weil er seine Fahrkarte vergessen hatte. Tja, zur Strafe für diese Ungehörigkeit durfte er nach Hause laufen. Und zwar eine Strecke von 9 km.
Jetzt kann man sich natürlich denken, daß sich Eltern da schon ein wenig Gedanken machen, wenn ihr Nachwuchs, ohne Geld und womöglich Ortskenntnisse, allein, vielleicht sogar in der Dunkelheit, in der Gegend rumstapft. Glaubt man den Medien, lauert außerdem hinter jedem Baum ein Kinderschänder und das steigert das Unbehagen verständlicherweise noch mehr.
Tatsächlich ist das Kinderaussetzen durch Personal des ÖPNV kein Zufall und beruht auch nicht auf Inkompetenz, Dummheit oder gar Menschenverachtung. Nein, Vorteilsnahme ist das Zauberwort!
Das Ganze läuft nach meiner Theorie so ab:
Im ersten Schritt werden den ahnungslosen Kindern von professionell dressierten Affen, die perfekt getarnt von einem durchschnittlichen Langfinger kaum zu unterscheiden sind, ihre Bus- oder Bahnfahrkarten sowie sämtliches Bargeld, das sie bei sich tragen, entwendet. Die Daten auf den Karten werden gesammelt und im Bundle weiterverkauft (via Mail z.B.):
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Das gestohlene Bargeld wird selbstverständlich dazu verwendet, die Affen zu unterhalten.
Im zweiten Schritt werden Streckenbeobachtungen vorgenommen, um herauszufinden, wann welche Linien besonders häufig von Kindern benutzt werden. Vorgezogen werden dabei längere Strecken durch unheimliche, einsame Gebiete und spätere Tageszeiten.
Alsdann werden gezielt Kontrolleure in die Verkehrsmittel plaziert, die diese Strecken befahren. Ihre Aufgabe besteht nun darin, möglichst viele Kinder ausfindig zu machen, die zuvor von den dressierten Affen bestohlen wurden oder aus eigener Dusseligkeit ohne Fahrkarte unterwegs sind.
Ohne gültigem Fahrausweis bedeutet übrigens:
- ungültiger Fahrausweis
- Fahrausweis, in dem das Foto älter als einen Monat ist
- Fahrausweis, in dem der Kontrolleur den eingedruckten Namen nicht richtig aussprechen kann
- Fahrausweis, der nicht ordnungsgemäß in einem Plastikschuber steckt
- vergilbter Fahrausweis
- Fahrausweis mit unleserlichen Unterschrift
- Fahrausweis, dessen Gültigkeit man nicht mit einem mitgeführtem Personalausweis, alternativ Führerschein Klasse D belegen kann.
Nach der Kontrolle verweist der Schaffner das Kind des Zuges ohne sich von Weinen, Betteln, Argumentationen, Gesetzeslage oder gar von Mitreisenden beeindrucken zu lassen.
Umgehend werden die Medien informiert und mit haarsträubenden Details, Augenzeugenberichten und Dramatik versorgt („6-jähriges Mädchen mußte 20kg-Akkordeon 15km nachts durch düsteren Wald barfuß im Schneesturm nach Hause tragen“).
Gleichzeitig wird vermehrt Werbung für Mobiltelefone gemacht. Besorgte Eltern kaufen nun sofort Blackberries, Walkman-Handies und Googletelefone mit GPS-Ortung und Notruftaste für ihr 8-jähriges Kind.
Und wer profitiert am meisten davon? Genau! Jamba.
Abgesehen davon erklärt diese Theorie natürlich auch die Überprüfung von 173.000 Angestelltendaten der Deutschen Bahn.