TV-Tipp: Tsotsi


Während es in unseren Breitengraden schick ist, auf Gangsta zu machen und sich damit der schlimmsten Peinlichkeit hinzugeben, gibt es Länder auf dieser Welt, da haben Jugendliche oftmals keine andere Wahl. Tsotsi erzählt über einen Zeitraum von einer Woche die Geschichte des 19-Jährigen David, der in den Slums vor Johannesburg vor sich hinvegitiert. Raubzüge, sogar Morde sichern ihm und seiner Gang den Lebensunterhalt.

Bei einem dieser Raubzüge entführt David unbeabsichtigt ein Baby. Es lag auf dem Rücksitz eines gestohlenen Autos. Hilflos versucht er zunächst, das Baby zu „entsorgen“, lässt aber schließlich von dem Gedanken ab und nimmt es mit zu sich. Da er schon bald merkt, daß er das Kind nicht versorgen kann, zwingt er die Witwe Miriam, selbst junge Mutter, sich um das Baby zu kümmern.

Wäre Tsotsi ein Hollywoodfilm, David würde sich in Miriam verlieben, sie würde das Kind den glücklichen Eltern straflos zurückgeben und anschließend selbst heiraten.

In Tsotsi läuft alles anders.

Was mir an diesem Film so gefällt, das ist einmal der Einblick in ein so völlig anderes, fremdes und äußerst realistisch dargestelltes Leben. Dann mag ich es, das die Charaktere so glaubwürdig sind. Keiner ist überzeichnet und grundsätzlich böse oder gut.

Der Film von Regisseur Gavin Hood läuft am Dienstag, 25. November 2008, um 22:50 Uhr im RBB.

Tstosi bedeutet übrigens Gangster.