Der einäugige Tom Cruise


Momentan bedenkt einen Tom Cruise überall mit bedeutungsvoll einäugigem Blick. An jeder S-Bahnstation wird „Operation Walküre“ beworben, der Film, der nicht nur den Ruf der Deutschen in der Welt verbessern, sondern auch das ramponierte Image von Tom Cruise aufpolieren soll.

Wer könnte schon besser einen umstrittenen deutschen Widerstandskämpfer verkörpern als der Inbegriff des amerikanischen Traums mit zweifelhafter Affinität zu einer noch zweifelhafteren Organisation? Nun, vermutlich jeder wirkliche Schauspieler.

Tom Cruise, der kleine Mann, war einmal einer der ganz Großen. Aus welchem Grund wird mir immer ein Rätsel bleiben. Dem breiten Publikum bekannt wurde er mit dem Militärwerbefilm „Top Gun“, einer der dämlichsten Filme, der jemals gedreht wurde (Plan 9 from outer space ist dagegen ganz großes Kunstkino).

Ihn Schauspieler zu nennen ist eigentlich eine Beleidigung gegenüber seinen Kollegen wie Robert de Niro, Donald Sutherland, Jack Nicholson, Anthony Hopkins usw. Er reicht auch nicht an einen selbstironischen Bruce Willis heran, auch wenn er noch so dauergrinsend über die Talksofas rutscht.

Und doch käme heutzutage keiner in Hollywood an ihm vorbei, sagt er. Einfluß, Macht hat er. Fragt sich nur, woher. Vielleicht hat ihn seine Mitgliedschaft bei Scientology wirklich in den Hollywoodolymp katapultiert. Man denke an John Travolta, der, abgewrackt, aufgeschwemmt und auf der Abschußliste plötzlich wie ein Phönix aus der Asche stieg, kaum daß er seine Seele verpfändet hatte. Zum Dank drehte er ein Scientologyvideo, das unter dem Titel „Phenomenon“ in die Kinos kam. Tom Cruises Werbefilm schaffte es nur auf YouTube und wurde nicht so wohlwollend aufgenommen.

Jetzt müssen wir ihm dankbar sein, weil er den Amerikanern erklärt, daß nicht alle Deutschen böse Nazis waren und sind. Naja, müssen wir nicht. Trotzdem ist es interessant, daß Operation Walküre seit Bekanntwerden der Dreharbeiten und Besetzung in den Medien verissen wurde, die Häme aber verklungen ist, seit der Film in den Kinos läuft. Und das liegt sicherlich nicht am großartigen schauspielerischen Talent von Tom Cruise.

Leiche auf dem Klo


Daß ich einfach zu viel Filme gucke, erkennt man daran, daß mich in öffentlichen Toiletten immer ein ungutes Gefühl beschleicht. Und zwar beim Öffnen einer geschlossenen Tür zum Örtchen. Irgendwie erwarte ich jedesmal, eine Leiche zu finden.

Und selbstverständlich halte ich mich im Zoo auch von wilden Affen fern!

Lost in space


Ich finde ja die Geschichte mit dem verlorengegangenen Werkzeug im All großartig! Was könnte man da für einen wunderbaren Science Fiction draus machen. Das mysteriöse Fettpressenpaket schwebt an einem Alienraumschiff vorbei, wird eingefangen und als Zeichen von Zivilisation gewertet. Man berechnet den Kurs zurück und fliegt zu dem Sonnensystem, das von den außerirdischen Wissenschaftlern schon immer als „garantiert leblos“ eingestuft wurde und findet den blauen Planeten. Schließlich passt das den Aliens gut in den Kram, sie zerstören die Zivilisation und machen sich die Erde zu eigen. Praktisch so wie in Independence Day. Nur ohne daß die Menschen gewinnen und ohne wehende Ami-Flaggen.

Oder, stellen wir uns vor, das Fettpressenpaket übersteht den Eintritt in eine Atmosphäre, verglüht nicht und landet auf einem Planeten. Dort gibt es eine intelligente Lebensform, der aber noch so der letzte Kick fehlt. Einer findet das Werkzeug, guckt es sich genauer an und weiß es zu benutzen – als Waffe. Der Beginn der Zivilisation! Also Odyssee 2001 umgekehrt.

Vielleicht prallt das Fettpressenpaket auch auf ein Raumschiff, macht es kaputt und verhindert damit den nahenden first contact.

Was mich aber eigentlich interessiert: Was ist eine Fettpresse?