…ist die Geschichte des tschechischen Künstlers David Cerny. Der nämlich hat eine Skulptur geschaffen, die sich – nach eigenen Angaben – mit Vorurteilen gegenüber den europäischen Ländern auseinandersetzt. Das Kunstwerk mit Namen Entropa (mittlerweile von den Medien so uneigennützig als skandalträchtig bezeichnet) ziert seit kurzem die Halle des EU-Ratsgebäudes in Brüssel. 27 Künstler sollten daran mitwirken.
Haben sie aber nicht. Die hat der clevere Cerny nämlich einfach erfunden – inkl. Biographie. Und sich bei der Darstellung der Länder gnadenlos ausgetobt: Deutschland besteht aus Autobahnen (von den Medien, ebenfalls ganz uneigennützig, als H4kenkreuz interpretiert), Rumänien ist eine Dracula-Geisterbahn, Schweden ist in einem IKEA-Karton verpackt, auf Polen hissen Priester eine Schwulenflagge und Bulgarien ist ein Stehklo (und das ist nur eine kleine Auswahl. Hier gibt’s mehr).
Cerny wollte sehen, ob Europa über sich selbst lachen kann. Wie kann man nur auf so eine absurde Idee kommen! Kein Land kann über sich selbst lachen. Alle (nicht nur Bulgarien) fühlen sich angepisst und prügeln auf den Provokateur verbal ein. Der rudert inzwischen zurück, verzichtet auf das Honorar und lässt einige Länder nachbearbeiten.
Schade, schade. Ich finde die Aktion gnadenlos komisch und einfach nur wunderbar. Leider wird es noch so an die 10.000 Jahre dauern, bis die Welt reif ist für so viel Ironie und Witz.