Wer ist eigentlich der Antichrist?


Gibt es eine wichtigere Frage?

Ja! Aber die interessiert hier nicht. Wir wollen uns vielmehr damit auseinandersetzen, woran man den Antichristen erkennt und diese Erkenntnis mit potentiellen Antichristkandidaten vergleichen.

Die Antwort auf die Frage nach dem Antichristen ist selbstverständlich nicht ganz einfach. Wäre sie es, könnten wir uns die ganze Apokalypse sparen und zur Tagesordnung übergehen.

Jahrhunderte haben sich gelehrte Häupter oder, nun ja, Häupter, darüber Gedanken gemacht, wer uns denn als tierischer Antichrist den Untergang der Welt einläuten könnten. Freundlicherweise findet man Deutungshinweise in der Bibel, nämlich in der Offenbarung des Johannes. Die muss man nicht ganz lesen (so viel sei verraten: es gibt ein Happy End. Jedenfalls für ein oder zwei Menschen). Es reicht Kapitel 13.

Schauen wir uns anhand dieses Textes an, woran wir den Antichristen erkennen können:

1. Ein Tier stieg aus dem Meer, mit zehn Hörnern und sieben Köpfen. Auf seinen Hörnern trug es zehn Diademe und auf seinen Köpfen Namen, die eine Gotteslästerung waren (13,1)

Wie verteilt man zehn Hörner ästhetisch auf sieben Köpfe? Ich weiß es nicht. Jedenfalls ist das Tier eitel und tätowiert und damit haben wir Hinweis #1.

2. Das Tier, das ich sah, glich einem Panther; seine Füße waren wie die Tatzen eines Bären und sein Maul wie das Maul eines Löwen. Und der Drache hatte ihm seine Gewalt übergeben, seinen Thron und seine große Macht (13,2).

Eventl. müssen wir uns einen schneidigen Typen mit großen Füßen, vorlauter Klappe und womöglich einer schrecklichen Mutter vorstellen. (Hinweis #2)

3. Einer seiner Köpfe sah aus wie tödlich verwundet; aber die tödliche Wunde wurde geheilt. Und die ganze Erde sah dem Tier staunend nach.; (13,3)

Hier haben wir – ausnahmsweise ohne Interpretationsbedarf – Hinweis #3.

4. Es taucht nun in der Offenbarung ein zweites Tier auf, das ein sprechendes Standbild des ersten Tieres erschafft und die Menschen zwingt, dieses anzubeten. Bitte nicht beschweren, ich versuche nur abzukürzen. Nachzulesen unter 13,4-13,16. Dies könnte Hinweis #4 sein.

5. Kaufen oder verkaufen konnte nur, wer das Kennzeichen trug: den Namen des Tieres oder die Zahl seines Namens. (13,17)

Die Zahl ist, wie jeder weiß, die 666. Und damit ergibt sich unser letzter Hinweis. Hinweis #5.

Wer sich jemals irgendwie mit dem Thema auseinandergesetzt hat, der weiß, es gab und gibt eine ganze Reihe heißer Kandidaten für den Posten des Antichristen.

Schauen wir mal:

1. Hitler

Na, wenn nicht er, wer denn dann? Hitler ist ein Top-Kandidat.

Gut, tätowiert war er vermutlich nicht. Aber sein Hakenkreuz war definitiv gotteslästerlich, immerhin war es einer heidnischen Religion entliehen. Welche Schuhgröße er hatte, will mir das Netz partout nicht verraten. Hitler hat diverse Attentate überlebt, u.a. das bekannteste vom 20. Juli 1944. Die Beziehung zu seiner Mutter war zumindest kompliziert und ganz sicher ergibt der Name Adolf Hitler in irgendeiner Konstellation numerisch den Wert 666.

Die Sache hat nur einen Haken. Hitler ist tot und wenn er nicht als unsterblicher Zombie wiederaufersteht, wird nichts aus der Apokalypse.

Und damit scheidet Hitler aus.

2. Bill Gates

Auch Bill Gates ist wahrscheinlich nicht tätowiert und hat damit zumindest eine Sache mit Hitler gemein. Eitel ist er nun gar nicht, dafür ist sein Fenstersymbol über die ganze Welt verbreitet und muss z.T. tatsächlich benutzt werden, um kaufen oder verkaufen zu können. Ob er jemals einen Schlag auf den Kopf bekommen hat, kann nicht unbedingt bezweifelt werden, aber auch das Gegenteil lässt sich nicht beweisen.

Lies den letzten Satz im vorherigen Absatz ruhig zwei- oder dreimal und grüble über die Aussage nach. So kann ich dir bequem unterjubeln, dass Bill Gates definitv den Zahlenwert 666 ergibt! Außerdem hat Steve Ballmer der Menschheit sicherlich x-mal Videos von Bill Gates vorgespielt und damit das sprechende Standbild erschaffen.

Somit ist völlig klar, Bill Gates ist der Antichrist.

3. Der Papst

Muss ich dazu eigentlich irgendetwas erklären? Rein optisch erinnert PUSTELL (Papst Und STELLvertreter) des Herrn durchaus an eine Kreuzung aus allen möglichen Tieren. Sein Sitz ist zudem in Rom, der Stadt der sieben Hügel (Häupter). Sein Vorgänger wurde verletzt und wieder geheilt und wird heute noch verehrt. (Sprechende Standbild usw.) Und JA, der Papst hat selbstverständlich die Zahl 666!

Damit ist der Papst der Antichrist!

4. Tim Berners Lee

Falls du nicht weißt, wer das ist: Tim Berners Lee ist nicht nur ein potentieller Antichrist, er ist auch der Erfinder des WWW. WWW bedeutet, du kannst es dir vielleicht schon denken: 666. Na bitte! Und wer kann heute schon noch ohne das Internet ein- oder verkaufen! Eben! Niemand. Außerdem hat sich das WWW als enormes Machtinstrument über die gesamte Menschheit entwickelt und Tim Berners-Lee wurde im Gegenzug für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen. Besser kann man sich ja wohl nicht tarnen!

Tim Berners Lee ist eindeutig der Antichrist!

5. Obama

Er trat als der Messias auf, bewegte die Massen auf der ganzen Welt, ist eitel und wortgewandt. Man hat ihm vorgeworfen, ein Panther zu sein (ein black panther um genau zu sein) und selbstverständlich ergibt auch sein Name die Zahl 666. Außerdem wurde er von einem Drachen auf den Thron gehievt (nein, nicht Michelle, sondern George W. Bush, jedenfalls indirekt). Obama gilt als der mächtigste Mann der Welt und sein Abbild flimmert dauernd über die Mattscheibe. Und wer erinnert sich nicht an die Obama-Jünger aus der Wahlkampfphase, die ihr Idol wahrhaftig anbeteten. Außerdem HAT Obama den Friedensnobelpreis gewonnen!

Obama ist – das ist offensichtlich – der Antichrist.

6. Schäuble

Der rollende Antichrist in seinem Feuerstuhl! Nein, man darf natürlich keine Witze über Behinderte machen! Pfui, das ist böse.
Schäuble ist dennoch ein heißer Anwärter, allerdings eher ein Möchtegern-Antichrist. Er hat KEINE anbetungswürdigen Eigenschaften, taugt also nicht als falscher Prophet. Er würde zumindest die Menschheit gerne mit einem Mal versehen, scheiterte in der Vergangenheit mit fast allen Überwachungsvorhaben aber immer wieder. Er wurde verwundet, aber nicht geheilt. Niemand wünscht sich zudem ein sprechendes Standbild von ihm.

Wenn Schäuble also demnächst nicht von alleine aufsteht und sein Zensursula-Tattoo enthüllt, sehe ich kaum Chancen auf den Posten des Antichristen.

7. Guttenberg

Ja, der ist momentan weg vom Fenster, ich weiß. Aber genau darum ist er der verdammte Antichrist! Schließlich ist er metaphorisch verwundet, sogar am Kopf (man denke an das grausame Entreißen des Doktorhuts!). Und er hat bereits angekündigt, dass er wiederkehren wird. Selbstverständlich auf wundersame Weise geheilt (geläutert).

Er wurde von den Massen angebetet und er wird es wieder werden, dafür wird schon das zweite Tier sorgen (Boulevard).

Und in dieser Liste ist er der eitelste, keine Frage.

Außerdem hat er 666 Namen!

Es könnte beim Lesen hier und da die Frage aufkommen, warum Offenbarungen und/oder Prophezeiungen eigentlich IMMER in Form von interpretationsbedürftigem Geschwurbel daherkommen. Nun ja, wenn man sich klar ausdrückt, kann man in Erklärungsnot kommen, wenn die Prophezeiung nicht eintritt. Außerdem wäre es ja zu einfach, wenn z.B. Gott oder die heilige Jungfrau bei einer ihrer zahlreichen Erscheinungen Tacheles reden würden. Und langweilig!

Selbstverständlich greift aber auch hier die religiöse Universalerklärung: Gottes Wege sind unergründlich. Immer noch nicht zufrieden? Nun, man kennt das ja von sich selbst, z.B. aus Vorlesungen oder Filmen. Wie genau kann man nach zwei Stunden schon aufschreiben, was der Dozent von sich gegeben hat oder was der Film eigentlich aussagen wollte? Eben.

Falls ich übrigens irgendjemands religiöse Gefühle verletzt haben sollte, tut mir das von Herzen gar nicht leid.

Wie XING mir den Tag verdorben hat…


Sehr geehrte Damen und Herren,

bis zum Alter von 18 Jahren ist der Geburtstag ein Ereignis, das man sich ungeduldig herbeiwünscht. Man denkt an Freiheit und Erwachsensein, Führerschein, Wahlrecht, freie Liebe und ewiges Leben.

Mit zunehmenden Lebensjahren ändert sich das. Jeder Geburtstag gemahnt einen nun an Falten, Inkontinenz und Menopause (sollten Sie, der Leser dieser Zeilen, ein Mann sein: Denken Sie an Impotenz, Schrumpfung primärer Geschlechtsteile und Hodenkrebs).

Ich befinde nun mich genau in diesem Alter, in dem man sich an Geburtstagen am liebsten einen Sack über den Kopf zieht und in einer Ecke verkriecht.

Sicherlich ist Ihnen geläufig, dass gerade Frauen sehr sensibel reagieren, wenn man sie auf ihr Alter anspricht. Jedes hinzukommende Lebensjahr wiegt bleischwer und fühlt sich an wie ein ganzes Jahrzehnt!!!

Und nun, meine sehr geehrten Damen und Herren, stellen Sie sich bitte vor, wie ich heute morgen – an meinem $ALT. Geburtstag, einem Tag der Trauer und Wehklage, bei einem beiläufigen Blick auf den Monitor meines geliebten Mannes feststellen musste, dass SIE, also nicht Sie persönlich, aber Ihr Unternehmen, E-Mails an Mitglieder verschickt, um sie an die Geburtstage ihrer Kontakte zu erinnern.

Das ist – verstehen Sie mich nicht falsch – per se nichts schlechtes, sondern eine nette Service-Leistung.

ABER!!!

WARUM!!!

(Hören Sie mein lautes, schluchzendes Weinen?)

MÜSSEN SIE ALLEN MEINEN FREUNDEN, KOLLEGEN UND KONTAKTEN ERZÄHLEN, ICH SEI ($ALT + 1) !!!!!????!?!?!?!

Tausende E-Mails und Geburtstagskarten werden mich nun  ereilen mit dem demütigenden Text „Herzlichen Glückwunsch zum ($ALT + 1). Geburtstag“!!!! (Quantitativ nur leicht und unwesentlich übertrieben, um Ihnen die qualhafte Brutalität zu verdeutlichen!)

Können Sie sich die phsychische Folter vorstellen, der ich ausgesetzt sein werde? Können Sie nachvollziehen, wie grausam es sein wird, von Kollegen gesagt zu bekommen, wie jung ich doch noch für mein Alter aussehe!!! FÜR MEIN ALTER!!! Dabei bin ich noch sozusagen gefühlte Jahrzehnte von dem in den von Ihnen versendeten Erinnerungsmails angezeigten Alter entfernt!!!!!!!!

Sehr geehrte Xingler, überlegen Sie mal, mit welch entsetzlicher Herzlosigkeit Sie mich heute in den Tag geschickt haben!

Steckt dahinter ein perfider Plan, mein ohnehin schon labiles Seelenkorsett zu löchern und kaputt zu reißen? Von dieser Annahme muss ich direkt ausgehen, bedenkt man, dass die Altersanzeige – wie ich in den vohergehenden E-Mails, die mein Liebster von Ihnen erhalten hat, entnehmen kann, stets korrekt angezeigt wurden – MIT AUSNAHME DES HEUTIGEN TAGES!!!!

Sie sind schuld, wenn ich noch heute aufgrund des Schocks  in eine verfrühte Menopause wechsle. Jawohl!!
Sie sind schuld, wenn ich  meinem Liebsten künftig mit Hinweis auf ein drohendes osteoporöses Zerbröseln meines Oberschenkelhalsknochen Zärtlichkeiten verweigere!! Jawohl!!
Sie sind schuld, wenn ich heute von den zahlreichen Verehrern anstelle von Strapsen Stützstrümpfe gereicht bekomme und mit Doppelherz anstoße anstatt mit Champagner!!! JAWOHL!!!

Das wollte ich nur mal gesagt haben.

Ich verbleibe mit freundlichen Grüßen,

Ihre Atomality.

PS: Glauben Sie bloß nicht, das Obige sei ironische oder gar spaßig gemeint.
WENN ES UM DAS ALTER EINER FRAU GEHT, HÖRT DER SPASS AUF!

Und jetzt gehe ich in den Keller zum Weinen!

Sabotage bei The next Uri Geller?


Der Titel hört sich natürlich reißerisch an, aber so ganz abwegig ist die Mutmaßung nicht. Gestern abend gab es eine merkwürdige Panne in der Mentalistenshow.  Jan Rouven, der Power-, Gefahr- und Musicalmagier (letzerer Titel aufgrund der tänzelnden Theatralik von mir verliehen), patzte bei seiner Vorführung so sehr, daß Papa Uri den Auftritt nicht nur unterbrach, sondern sogar verbot.

Passieren sollte wohl folgendes:

Jan Rouven wird mit fixierten Seilen an einem Haken aufgehängt und hochgezogen. Unter ihm werden scharfe Schwerter, Messer, Lanzen drapiert. Um alles dramatischer zu machen, sollen die Seile brennen. Jan und der Assistenz bliebe also nicht viel Zeit zu reagieren.
Der Schalter für die rettende Heb-, Schwenk- und Senkvorrichtung befindet sich in einem verschlossenen, vergitterten Kasten. Neben diesem Kasten liegen in einer Schale 500 falsche und ein passender Schlüssel. Die Assistenz soll nun – dank Jans mentaler Übertragungspower – zum richtigen Schlüssel greifen, das Vorhängeschloss öffnen und Jan aus der Gefahrenzone bringen.

Soweit der Plan. Um zu beweisen, daß kein Schlüssel passt, sollte Zwangsassistentin Giulia wahllos drei Schlüssel aus der Schale nehmen und am Schloss testen. Staunen machte sich in ihrem, panische Versunderung in seinem Gesicht breit, als ALLE Schlüssel passten. Hmmm…

Jan ließ ein neues Schloss bringen und Giulia sollte noch einmal testen. Diesmal passte logischerweise KEINER mit Ausnahme des zum Schloss mitgelieferten Schlüssels. So soll es ja auch sein.

Doch da greift Uri ein und bricht die Vorführung ab. Es folgt eine kurze Diskussion und eine Beteuerung von Jan, daß es ganz sicher klappen werde.

Kurz darf er weitermachen, bis er dem Publikum die Sache mit dem Feuer und den spitzen Gegenständen erklärt. Da springt Uri auf und weist Jan von der Bühne. Zu gefährlich und er wolle kein Blut sehen.

Vielleicht diente das alles nur dazu, die Show wieder ins Gespräch zu bringen. Ist ja eine Live Show, da kann alles passieren! Sagt jedenfalls der Moderator und sagt Uri Geller. Wäre ja schon fast Amila abgesoffen *hüstel*. Da will man nicht noch einen Kandidaten in Lebensgefahr bringen…  *hüstel hüstel* . Eine geplante Panne also?

Glaube ich nicht. Habe ich auch bei Amila nicht geblaubt.

Wäre es  nicht wesentlich spannender, wenn ein Sabotageakt dahinter stecken würde? Wenn irgendein Mitkonkurrent z.B. Schloss oder Schlüssel präpariert hätte? Immerhin geht es bei The next Uri Geller um viel Geld (und zweifelhaften Ruhm). Ist Uri deshalb so ausgeflippt? Letztlich muß ihm doch klar sein – gerade ihm – daß hinter all dem Spektakel nur mehr oder weniger ausgefeilte Tricks stecken, die von Profis ausgeführt werden. Gefahr besteht zu keiner Zeit.

Oder ist gerade das vielleicht der Grund? Durch die Panne wurde der Schlüssel-Schloss-Trick nämlich ziemlich durchschaubar. Erfolgte der Abbruch also, um die Entlarvung mit ein bißchen Tamtam zu überspielen? Schließlich behauptet das Format ja, es träten echte Mentalisten auf, die irgendeine besondere, übernatürliche Fähigkeit besitzen. Daß das alles nur ein paar Zauberer sind, Illusionisten, die mit bodenständigen und handfesten Tricks arbeiten, wird verschwiegen. Passt nicht zum Geller-Image, passt nicht zur Sendung.

Der Sache mit dem Schlüssel-Schloss könnte so funktionieren:

Jeder Schlüssel passt in das Schloss (wie gesehen…). Am Schloss befindet sich ein kleiner Schalter. Ist er gedrückt, schiebt sich etwas in das Schloss. Die Folge ist, daß kein Schlüssel mehr passen kann. Nachdem „bewiesen“ wurde, daß kein Schlüssel das Schloss öffnet, wird noch einmal der Schalter betätigt und schon schließt wieder jeder Schlüssel.

Jan Rouven war gestern abend übrigens nicht der einzige Loser. Auch Waayatan war unkonzentriert und patzte zweimal. (Warum nur, warum nur… spekulier, spekulier…) Auch die anderen Teilnehmer konnten in meinen Augen nicht wirklich überzeugen. Gabriel und Daniel lieferten eine recht langweilige Show. So junge Kerle und so altbacken – das konnte nicht gut gehen. Mehr Action war in Jan Beckers Auftritt. Der Mann mit der üppigen Frisur beteiligte das Publikum und  hetzte Giulia über die Bühne. Die Herzumarmungsgeschichte war ganz nett und nach dem Auftritt wussten alle Zuschauer, wie man Giulia Siegel am besten kennenlernen kann. Und zwar über eBay.

Krasser Gegensatz natürlich Augenroller und Satansbeschwörer Ully Loup. Dieses Lippenbeben, diese düsteren Klamotten, diese gequetschte Stimme, die aufgerissenen Augen – lustig, aber Stimmung kommt nicht auf.  Der Typ ist mir viel zu theatralisch. Schlimmer als Jan Rouven. Einziger Pluspunkt: Herbeirufen der finsteren Mächte, um Promiwünschen zu erfüllen. Muhahaha. Das ist direkt sozialkritisch.

Wer war da noch? Ach ja. Der Manuel Horeth. Ich hätte den Auftritt gut gelungen gefunden, wären die Revolverhelden am Schluß nicht aufgetreten. Er hat sie nicht herbeigezaubert, sie wurden angekarrt. Und diese Tatsache nimmt dem Trick die Glaubwürdigkeit. Wie soll ich als Zuschauer denn glauben, die Promis hätten das hinter der Bühne, in Garderobe und Maske, nicht mitbekommen…

Am billigsten war Uri Gellers Taschenspielertrick. Mentalistenstufe 0,5 sozusagen. Er werde dem Publikum telepathisch ein Bild übermitteln: Er war in einer europäischen Großstadt und stand vor einem riesengroßen Bauwerk. Wie groß ist wohl die Wahrscheinlichkeit, daß es sich um das Atomium in Brüssel (kann doch kein Arsch zeichnen) oder um das Brandenburger Tor in Berlin handelt? Ganz richtig dachten also fast alle an Paris.

Und das war es dann auch. Überraschung.

Vorteilsnahme bei der Bahn: Zugverweisung Minderjähriger geklärt!


Ich glaube ja, daß das neumodische Kinderwerfen aus öffentlichen Verkehrsmitteln vom ultimativ Bösen gesponsert wird. Also von Jamba.

Im jüngsten Fall flog ein 11-jähriger aus einem Bus, weil er seine Fahrkarte vergessen hatte. Tja, zur Strafe für diese Ungehörigkeit durfte er nach Hause laufen. Und zwar eine Strecke von 9 km.

Jetzt kann man sich natürlich denken, daß sich Eltern da schon ein wenig Gedanken machen, wenn ihr Nachwuchs, ohne Geld und womöglich Ortskenntnisse, allein, vielleicht sogar in der Dunkelheit, in der Gegend rumstapft. Glaubt man den Medien, lauert außerdem hinter jedem Baum ein Kinderschänder und das steigert das Unbehagen verständlicherweise noch mehr.

Tatsächlich ist das Kinderaussetzen durch Personal des ÖPNV kein Zufall und beruht auch nicht auf Inkompetenz, Dummheit oder gar Menschenverachtung. Nein, Vorteilsnahme ist das Zauberwort!

Das Ganze läuft nach meiner Theorie so ab:

Im ersten Schritt werden den ahnungslosen Kindern von professionell dressierten Affen, die perfekt getarnt von einem durchschnittlichen Langfinger kaum zu unterscheiden sind, ihre Bus- oder Bahnfahrkarten sowie sämtliches Bargeld, das sie bei sich tragen, entwendet.  Die Daten auf den Karten werden gesammelt und im Bundle weiterverkauft (via Mail z.B.):

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Das gestohlene Bargeld wird selbstverständlich dazu verwendet, die Affen zu unterhalten.

Im zweiten Schritt werden Streckenbeobachtungen vorgenommen, um herauszufinden, wann welche Linien besonders häufig von Kindern benutzt werden. Vorgezogen werden dabei längere Strecken durch unheimliche, einsame Gebiete und spätere Tageszeiten.

Alsdann werden gezielt Kontrolleure in die Verkehrsmittel plaziert, die diese Strecken befahren. Ihre Aufgabe besteht nun darin, möglichst viele Kinder ausfindig zu machen, die zuvor von den dressierten Affen bestohlen wurden oder aus eigener Dusseligkeit ohne Fahrkarte unterwegs sind.

Ohne gültigem Fahrausweis bedeutet übrigens:

  • ungültiger Fahrausweis
  • Fahrausweis, in dem das Foto älter als einen Monat ist
  • Fahrausweis, in dem der Kontrolleur den eingedruckten Namen nicht richtig aussprechen kann
  • Fahrausweis, der nicht ordnungsgemäß in einem Plastikschuber steckt
  • vergilbter Fahrausweis
  • Fahrausweis mit unleserlichen Unterschrift
  • Fahrausweis, dessen Gültigkeit man nicht mit einem mitgeführtem Personalausweis, alternativ Führerschein Klasse D belegen kann.

Nach der Kontrolle verweist der Schaffner das Kind des Zuges ohne sich von Weinen, Betteln, Argumentationen, Gesetzeslage oder gar von Mitreisenden beeindrucken zu lassen.

Umgehend werden die Medien informiert und mit haarsträubenden Details, Augenzeugenberichten und Dramatik versorgt („6-jähriges Mädchen mußte 20kg-Akkordeon 15km nachts durch düsteren Wald barfuß im Schneesturm nach Hause tragen“).

Gleichzeitig wird vermehrt Werbung für Mobiltelefone gemacht. Besorgte Eltern kaufen nun sofort Blackberries, Walkman-Handies und Googletelefone mit GPS-Ortung und Notruftaste für ihr 8-jähriges Kind.

Und wer profitiert am meisten davon? Genau! Jamba.

Abgesehen davon erklärt diese Theorie natürlich auch die Überprüfung von 173.000 Angestelltendaten der Deutschen Bahn.

Wer hat Bernd das Brot entführt? Ich habe da eine Vermutung!


Vor ein paar Tagen machte die Entführung des Fernsehstars Bernd das Brot Schlagzeilen in den Medien. Eine riesige Replik wurde direkt vom Rathausplatz in Erfurt entwendet. Der Tathergang als solches bleibt desweiteren im Dunkeln, aber unwahrscheinlich ist es wohl, daß die Täter zu Fuß flüchteten. Jedenfalls gibt es keine Augenzeugen, die des Nachts beobachten konnten, wie ein zwei Meter großes Kastenbrot durch Erfurt geschleppt wurde. Wobei man nicht vergessen sollte, daß Bernd das Brot ein geschickter Verkleidungskünstler ist, weshalb man nicht ausschließen darf, daß die Entführer ihn womöglich mit einer Perücke versahen und somit gänzlich unkenntlich machten.

Vermutlich wäre die Untat tagelang unentdeckt geblieben, hätten nicht fixe Erfurter Beamte in ihrer wohlverdienten Kaffeepause einen Blick nach draußen geworfen:

Das Fehlen der über zwei Meter großen Kunststofffigur wurde in der Stadtverwaltung bemerkt, hieß es aus der Kulturdirektion.
Quelle

Ein Bekennerschreiben und -video liegen vor. Letzteres war auf youtube einsehbar, wurde aber mittlerweilen wegen Urheberrechtsverletzungen gesperrt. (Urheberrechtsverletzung ggü. des MDR, nicht der Entführer.) Darin bekannten sich Hausbesetzer zur Tat. Deshalb hielt man sich in den Medien auch nicht lange mit Verdächtigungen auf („Hausbesetzer entführen Bernd das Brot„, „In der Hand der Hausbesetzer„). Der Unterschied zwischen mutmaßlich/vermutlich und tatsächlich spielt in den Medien bekanntlich keine große Rolle.

Forderungen wurden keine gestellt und Bernd das Brot soll beizeiten auch wieder freigelassen werden:

In dem Schreiben eines sogenannten „129 A-Teams“ hieß es, dass „Bernd das Brot“ zu gegebener Zeit wiederkommen werde.
Quelle

Sind die Hausbesetzer die Täter? Ermittlungen in diese Richtung verliefen ergebnislos. „Wir haben bisher noch keine Spur“, sagte Polizeisprecher Manfred Etzel. (Quelle) Und die vermeintlichen Entführer weisen jede Schuld von sich:

Mit der Entführung von Bernd und dem Bekennervideo wollen die Besetzer nichts zu tun haben: „Das ist eine originelle Idee, aber von uns ist sie nicht.“ Vielmehr sei das eine Aktion von Unterstützern – auf den Bildern sind noch Gebäudeteile zu sehen, die offenbar im Sommer aufgenommen worden sind. „Wir haben ein bisschen umdekoriert, damit es im Fernsehen mehr hermacht“, sagt Bernd in dem Clip.
Quelle

Vielleicht sind es Unterstützer. Vielleicht ist das ganze aber auch ein schön angelegter TV-Gag. Gestern Nacht jedenfalls hatte ich sozusagen eine Vision, eine Erleuchtung, wenn man so möchte. Ich empfing quasi Bilder. Und zwar direkt aus unserem Televisionsgerät.

Erinnert Ihr Euch noch an den „ersten türkischen Karnevalsverein“? Dieser nette Schwindel wurde den Medien als Tatsache verkauft und erwartungsgemäß stürzten die sich auch sogleich auf diese Sensation. Die WELT, FAZ, ZEIT und viele andere (z.B. auch die TAZ, wobei der entsprechende Artikel merkwürdigerweise im Netznirwana verschwunden ist) berichteten darüber. Z.T. skeptisch, z.T. aber auch durchaus ernst.

Gestern nun lief im TV auf RTL das Comedyformat, das hinter dem Fake steckte: Die TV-Helden. Und wenn man die entsprechende Pressekonferenz zur vermeintlichen Gründung des türkischen Karnevalvereins betrachtet, dann fragt man sich, was für Medienvertreter dort hingeschickt wurden, daß diesen nicht sofort klar war: Das ist Verarsche!

Nun, ich habe die Vermutung, Bernd das Brot sitzt auf einer gemütlichen Couch in einem Kölner Fernsehstudio. Und sicher wird sich alles in Wohlgefallen auflösen. Schließlich kann das A-Team 129 nicht wirklich böse sein. Denn das A-Team agiert zwar manchmal im Untergrund, gehört aber zu den Guten. Und 129 ist eine glückliche Zahl!

Vielleicht ist die Entführungsgeschichte aber auch Bernds ureigene Idee. Vielleicht hatter er die Schnauze voll und ist einfach abgehauen. Wer will schon ständig der Witterung ausgesetzt rumstehen und angegafft werden?